MASSEANSCHLUSS IM AUTO - NUR MASSE HAT KLASSE

TIPPS ZUR ,,KLEMME 31''

 

Das Hauptaugenmerk gilt allen Bereichen und Komponenten außerhalb vom Fahrgastraum (Fahrzeuginnenraum), wie zum Beispiel Batterie, Lichtmaschine (Generator), Glüh-/Zündkerzen, Starter (Anlasser), der gesamten Zünd-, Einspritzanlage und Motorelektrik/elektronik. 

Aber auch das ABS- und Scheinwerfersystem nicht vergessen!

Im gesamten Kfz-Bereich ist das Massepotential die Karosserie. Ein leitfähiges Teil, praktisch das gesamte Fahrzeug, ist zugleich Rückleiter für das Bordnetz – jeder Verbraucher benötigt nur eine Leitung.

 

 

Start der Fehlerdiagnose.

Eine Fehlerdiagnose beginnt normalerweise immer mit der Prüfung der Spannungsversorgung. Des öfteren wird jetzt der entgegengesetzten Verbindung,  also Masse zur Batterie, zum Motor oder zur Karosserie zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das ist aber genauso wichtig! Es genügen geringe Verschmutzungen von Anschlüssen und Verbindungen mit dem Resultat negativer Auswirkungen. Die Bildung von Übergangswiderständen kann zu hohen Ruhe-/Kriechströmen und eklatanten Spannungsabfällen führen. Daraus resultieren diverse Fehlfunktionen, Ärger mit Startschwierigkeiten durch eine entladene Batterie und in der Folge Fehldiagnosen. Sogar in der Fachwerkstatt kann dies passieren, beim Fehlerspeicher auslesen und richtig interpretieren mit einem OBD-Diagnosegerät!

 

 

Masseanschluss, immer eine metallisch blanke, saubere Stelle nützen – beispielsweise abseits von der Batterie.

Deshalb Masseverbindungen regelmäßig auf festen Sitz und Sauberkeit checken. Diese müssen immer metallisch blank, sauber, frei von Oxidation, Verschmutzung und Rost sein. Dafür gibt es im Handel spezielle Kontaktsprays, diese schützen vor Feuchtigkeit und Korrosion. Weiters alle Ösen und Stecker an den Kabelenden und die Kabel einer genauen Sichtkontrolle unterziehen. Diese können sich im Laufe der Zeit durch Rüttelbelastungen, Vibrationen und Temperaturschwankungen gelockert haben. Im schlimmsten Fall kann in die Kabel eingedrungenes Wasser, z. B. durch eine Motorwäsche, zur Innenkorrosion und damit verbundenen Problemen führen.  

Höchste Zeit für eine Widerstandsüberprüfung mit Belastungstester (Multimeter) und Messen des Spannungsabfalls (optimal unter Last).

Diese Kontrolle und die weiteren Arbeiten passieren am besten durch Fachpersonal im Werkstattbereich.

 

PS: Im PKW-Bereich wird die Masse, herstellerübergreifend in allen Kfz-Schaltplänen, mit „Klemme 31“ bezeichnet und ist immer mit dem Minuspol der Batterie verbunden. Bitte beachten! Am Minuspol ist, bei allen moderneren Autos, auch der elektronische Batteriesensor montiert. 

 

 Hier noch die Auflistung aller Klemmen in Kfz-Schaltplänen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Denn nicht nur in immer mehr PKW ist ein Doppelbatteriesystem verbaut, siehe Abbildung.

 

„Klemme 15“ - Batterie Plus über Schalter, Sicherung, Zündschloss

„Klemme 30“ - Eingang von Batterie Plus direkt

„Klemme 30a“ - Batterieumschaltrelais 12/24V, Eingang von Zweitbatterie Plus

„Klemme 31“ - Fahrzeugmasse, Batterie Minus

„Klemme 31a“ - Rückleitung an Zweitbatterie Minus, Umschaltrelais 12/24V

„Klemme 31b“ - Rückleitung an Batterie Minus oder an Masse über Schalter

„Klemme 31c“ - Rückleitung an Hauptbatterie Minus, Umschaltrelais 12/24V

Die nachfolgende Übersicht gibt einige Anhaltspunkte zur Kfz-Elektrik puncto Leitungsquerschnitte, maximale Widerstände, höchst zulässige Dauerströme und max. zulässige Spannungsabfälle.

LEITUNGSQUERSCHNITT

mm² 

 

1

 

1,5

 

2,5 

 

4

 

6

 

10

 

16

 

25

 

35

 

50

 

70

 

95

 

120

MAX. WIDERSTAND/m (+20°C) 

ca. mO/m

 

18,5

 

13

 

8

 

5

 

3

 

2

 

1,15

 

0,75

 

0,5

 

0,4

 

0,25

 

0,2

 

0,15

ZULÄSSIGER DAUERSTROM

ca. A (VDE* 0295)

 

11

 

15

 

20

 

25

 

33

 

45

 

61

 

83

 

103

 

132

 

165

 

197

 

235

*VDE Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik

MAXIMAL ZULÄSSIGE

Starter

 

Startergehäuse zur Karosserie bzw. zum Motorblock: 0,1V 

 

Batterie Minus zur Karosserie bzw. zum Motorblock: 0,2V

 

Batterie Minus zum Startergehäuse: 0,3V 

 

Batterie Plus zum Hauptstromanschluss Starter: 0,5V

 

Hauptstromanschluss Starter unter Last beim Starten: 3,5V

 

Zündanlassschalter zum Steuerstromanschluss Starter: 1,5V 

 

 

 

 

SPANNUNGSABFÄLLE IM

Lichtmaschine 

 

Gehäuse Lichtmaschine zur Karosserie bzw. zum Motorblock: 0,1V

 

Batterie Minus zur Karosserie bzw. Motorblock: 0,2V 

 

Batterie Minus zum Gehäuse der Lichtmaschine: 0,3V 

 

Batterie Plus zum Hauptstromanschluss der Lichtmaschine: 0,4V 

 

 

12V BORDNETZ (Bsp.)

Beleuchtung 

 

U-Verlust an Plusleitung und im gesamten Schaltkreis: 0,5V-0,9V

 

Vom Lichtschalter Klemme 30 zu Glühlampen <15W: 0,1V-0,6V

 

Vom Lichtschalter Klemme 30 zu Glühlampen >15W: 0,5V-0,9V

 

Vom Lichtschalter Klemme 30 bis Scheinwerfer: 0,3V-0,6V

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