Banner LEXIKON: MICRO-, FULL-, PLUG-IN-HYBRID, ...

BRANCHENÜBLICHE HYBRIDABKÜRZUNGEN EINFACH ERKLÄRT

Branchenübliche Hybridabkürzungen schnell erklärt.

Viele Begriffe zum Thema Hybrid sind Kfz-Fachvokabular und benötigen zum Verständnis nur eine einfache Erklärung. Was ist beispielsweise der Unterschied zwischen Micro- und Mild-Hybrid? Ist ein Hybridauto ein Hochvoltfahrzeug? Hier im Banner Batteriewissen gibt´s wie immer die Antwort. 

Los geht´s!

Ein Hybridauto ist prinzipiell immer der Kompromiss zwischen Elektroauto und Verbrenner (ausgenommen Micro-Hybrid).

Es verfügt über mindestens zwei verschiedene Antriebstechniken (Verbrennungs- und Elektromotor) und separate Energiespeicher – also Batterien für Antrieb (Li-Ion) und Bordnetzversorgung (Blei-Säure-Technologie konventionell, EFB oder AGM). Die beiden Antriebe wirken einzeln oder kombiniert, dies ermöglicht einen optimalen Wirkungsgrad und verbessert dadurch Effizienz, Reichweite und reduziert gleichzeitig Spritverbrauch und CO2-Ausstoß. Wie bereits erwähnt besitzt ein Hybridfahrzeug auch einen elektrischen Speicher. Je größer und leistungsstärker, umso weiter kann rein elektrisch gefahren werden.

Im Unterschied dazu bedeutet Elektromobilität dass ein Fahrzeug ganz oder teilweise elektrisch angetrieben wird, das kann rein technisch betrachtet ein E-Auto oder auch ein Hybridauto sein.

Micro-Hybrid

Ein Micro-Hybrid ist ein Start-Stopp-Fahrzeug, meist mit Rekuperation (=Bremsenergierückgewinnung), einer leistungsstärkeren Starter- und Bordnetzbatterie (EFB- oder AGM-Technologie), verstärktem Starter (Anlasser) aber immer OHNE zusätzlichen Elektromotor! 

 

Leistungsparameter (ca. Werte):

  • Leistung Generator (Lichtmaschine wirkt als Motorbremse) 2-3 kW
  • Spannung 12V
  • Spritsparen <10 % durch:

+Start-Stopp-Funktion

+Rekuperation (=Bremsenergierückgewinnung) bei den meisten Modellen   

Mild-Hybrid

Ein Mild-Hybrid ist zusätzlich mit einem (kleinen) E-Motor und einer stärkeren Batterie ausgestattet. Herzstück der Mild-Hybrid-Technik ist ein leistungsstärkerer Startergenerator (oft ein Riemen-Startergenerator). Das ist ein Elektromotor, der z.B. die Lichtmaschine mit Energie versorgt bzw. ersetzt und zudem das Hauptbordnetz steuert. Der elektrische Hilfsantrieb wird ausschließlich als Unterstützung beim Anfahren und für mehr Power beim Überholen genützt, dem sogenannten „Boosten“.

Es addieren sich somit die zur Verfügung stehenden Drehmomente von Verbrennungs- und Elektromotor.

 

Leistungsparameter (ca. Werte):

  • Leistung E-Motor 10-15 kW
  • Spannung 42-150V (Hochvolt >60V DC)
  • Spritsparen >10 % durch:

+Start-Stopp-Automatik

+Rekuperation (=Bremsenergierückgewinnung)

+Boostfunktion*   

Full-Hybrid

Ein Full-Hybrid kann nicht nur „boosten“, sondern auch rein elektrisch fahren – beispielsweise im Stadtverkehr. Ein vollständiger elektrischer Antriebsstrang ist verbaut, kombiniert mit einer weitaus stärkeren Antriebsbatterie.

 

Leistungsparameter (ca. Werte):

  • Leistung E-Motor >15 kW
  • Spannung >100V (Hochvolt)
  • Spritsparen 15-20 % durch:

+Start-Stopp-Technologie

+Rekuperation (=Bremsenergierückgewinnung)

+Boostfunktion*   

+Elektrisches Fahren

Plug-in-Hybrid

Ist eine Sonderform des Full-Hybrid mit einem wesentlichen Unterschied:

Die Batterien von Plug-in-Hybridautos werden auch mittels Stecker über das externe Stromnetz geladen („Steckdosenhybrid“) und sind in der Lage, sowohl kürzere Distanzen (meistens um die 30-100 km) vollständig elektrisch, als auch weitere Strecken mittels Verbrennungsmotor komfortabel zurückzulegen.

Deshalb werden sie den E-Autos zugeordnet, auch wenn der konventionelle mit dem elektrischen Antrieb kombiniert wird.

 

Leistungsparameter (ca. Werte):

  • Leistung E-Motor >15 kW
  • Spannung >100V (Hochvolt)
  • Spritsparen >20 % durch:

+Start-Stopp-System

+Rekuperation (=Bremsenergierückgewinnung)

+Boostfunktion*   

+Elektrisches Fahren

 

*Boostfunktion: Der Elektromotor unterstützt den Verbrennungsmotor vor allem beim Anfahren und Überholen ("boosten").

Wichtig zu wissen: 

Elektrische Energie kann auch in sogenannten Kondensatoren („Supercaps“) gespeichert werden. 

Diese können in sekundenschnelle Energie aufnehmen und abgeben, zudem entlasten sie die Batterie. Einige Autohersteller verwenden öfter diese Kondensatoren zusätzlich zur weiter benötigen Starter- und Bordnetzbatterie - denn wo sonst kann überschüssige Energie sicher eingespeist werden.

 

In den meisten Ländern gelten nur am Stromnetz aufladbare Hybridautos (z. B. Plug-in-Hybrid) als Elektroautos und haben somit Anspruch auf Förderungen bzw. Vergünstigungen wie z. B. die Umweltprämie! 

 

Definition für den Begriff Hochvoltfahrzeug (Hybridauto, E-Auto).

Bei Systemen und Bauteilen, die in einem Kraftfahrzeug >60V DC (Direct Current = Gleichstrom) oder >30V AC (Alternating Current = Wechselstrom) betrieben werden, spricht man von Hochvolt (HV)-System bzw. HV-Fahrzeug.

Banner Tipp: Wie errechnet man die elektrische Reichweite eines Hybridautos?

Ganz einfach mit der Formel:

„Batteriekapazität“ dividiert durch „Energieverbrauch pro 100 km“ mal „100“.

Ein Rechenbeispiel: Unser Hybridauto hat eine max. Batteriekapazität von 100 kWh mit dem Energieverbrauch von 25 kWh pro 100 km, dann ergibt sich daraus die rechnerische Reichweite von ca. 400 km.

Das ist jetzt nur ein theoretischer Wert: Faktoren wie Fahrverhalten, ausgewählter Fahrmodus, Streckenbeschaffenheit, Zuladung oder Umgebungstemperatur beeinflussen die Fahrzeugreichweite und führen dadurch zu teils massiven Abweichungen! 

 

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